PRIMA FACIE - Foto: Jochen Klenk
TIK

Prima Facie [16+]

von Suzie Miller
Deutsch von Anne Rabe

1. Preis für PRIMA FACIE beim Festival Monospektakel

Die unabhängige Publikumsjury der 14. „Monospektakel“-Ausgabe des Theaters Reutlingen die Tonne hat die Inszenierung PRIMA FACIE auf den ersten Platz gewählt. 

Die Jury des Festivals für Solostücke lobte ausdrücklich das authentische und leidenschaftliche Spiel von Christina Thiessen und bescheinigte eine hohe Aktualität und gesellschaftliche Relevanz durch seinen Beitrag zur »MeToo«-Debatte. Das Geschehen auf der Bühne fühle sich sehr persönlich an und sensibilisiere dafür, dass sexuelle Übergriffe an Frauen auch im eigenen Umfeld passieren. Durch gemeinsames Abstimmen am Ende des Stücks werde außerdem der Raum geöffnet für viele Perspektiven aus der ganzen Gesellschaft.

Die Freude über diese Auszeichnung bei Christina Thiessen ist groß. Das Theater Baden-Baden ist stolz auf das gesamte Produktionsteam. Intendantin Nicola May: „Ich freue mich sehr über den Erfolg von ´Prima Facie´ bei dem Festival. Ich selber mag die Aufführung mit ihrer Dynamik und ihrer starken Protagonistin Christina Thiessen auch sehr. Die Inszenierung zeigt eindrucksvoll, wie spannend und sinnlich auch ein schwieriges Thema eine theatrale Übersetzung finden kann.“
Für Susanne Frieling ist es der zweite Sieg in Folge.

 

Das hat für mich nichts mit Gefühlen zu tun.
Das ist das Spiel.
Das Spiel der Gesetze.

Tessa ist eine erfolgreiche Anwältin. Das finale Urteil überlässt sie gern den anderen. Ihre Spezialität ist es, die juristische Wahrheit für ihre Klienten herauszufordern. So fällt es ihr nicht schwer, wegen sexueller Übergriffe Angeklagte erfolgreich zu verteidigen. Solange sich keine gegenteiligen Beweise einstellen, also „prima facie“, sind ihre Mandanten unschuldig. Einen weiteren Sieg vor Gericht feiernd, kommt sie einem Kollegen aus der Kanzlei immer näher. Bis dieser ihr zu nahe kommt und gegen ihren Willen mit ihr schläft. Der Übergriff ist nicht nur an sich traumatisch, es bringt Tessa auch dazu, ihr ganzes juristisches Glaubenssystem in Frage zu stellen. Denn auf einmal sitzt sie auf der Zeugenbank und muss sich im Kreuzverhör den unangenehmen Fragen der Anwälte zu ihrer eigenen Vergewaltigung stellen. 
Suzie Millers packender Monolog hat seit seiner Uraufführung 2019 in Sidney ein ungeheures Echo erreicht. Zuletzt erhielt die Broadway-Aufführung den „Olivier Award 2023“ für das beste neue Stück.

Besetzung

Inszenierung und Raumgestaltung Susanne Frieling
Musik-, Licht- und Raumgestaltung Max Windisch-Spoerk
Technische Beratung Sebastian Ganz
Dramaturgie Miriam Fehlker