GESCHICHTE

 

DIE ANFÄNGE

Mit seinem Standort am Goetheplatz liegt das TBB direkt an der Lichtentaler Allee, auf der kulturellen Meile und im Innenstadtring der Stadt Baden-Baden und ist eines der ältesten noch bespielten Theater Deutschlands. Das auf Initiative des Spielbankpächters Edouard Bénazet 1862 erbaute Haus hat eine klassizistische Außenfassade. Innen ist es im französischen Rokokostil gehalten. Architekt ist Charles Couteau.

Feierlich eröffnet wurde das Theater Baden-Baden am 07. August 1862 mit Conradin Kreutzers „Nachtlager von Granada“ und nur einen Tag später mit Hector Berlioz‘ Oper „Béatrice et Bénédict“, die vom Komponisten eigens für die Eröffnung dieses Hauses komponiert wurde.

 

NACH DER ERÖFFNUNG

Zunächst wurde das Haus mit Gastspielen und vor allem musikalisch bespielt. Highlights waren etwa ein Konzertabend von Johann Strauss im Jahre 1872, die Probeaufführung des "Doppelkonzerts" 1887, bei der Johannes Brahms selbst sein Orchester leitete, oder der Auftritt von Richard Strauss beim Baden-Badener Musikfest 1906.

1918, noch während des 1. Weltkrieges, erhält Baden-Baden mit der Gründung der Städtischen Schauspiele ein eigenes Ensemble. Wurde das Theater während der Nazizeit weitgehend ideologisch vereinnahmt, so sollte es nach dem 2. Weltkrieg unter französischer Besatzung wieder als Instrument demokratischer Bildung dienen: Bereits im April 1946 fand die offizielle Wiedereröffnung statt.

Nach einer Totalrenovierung in den Jahren 1989 bis 1992 steht das Theater am Goetheplatz dem Spielbetrieb mit moderner Technik zur Verfügung.

 

HEUTE

Seit der Saison 2004/2005 ist Nicola May Intendantin des Theaters Baden-Baden.

Das Theater hat drei Spielstätten: den großen Saal (bis zu 500 Plätze), das Spiegelfoyer (30 Plätze) und das TIK (=Theater im Kulissenhaus, 60 Plätze) als Spielstätte des Jungen Theaters Baden-Baden.

Das TBB ist ein Repertoirebetrieb mit einem rund 17-köpfigen Schauspielensemble, ergänzt durch Gastengagements für einzelne Produktionen. Neben Sprechtheater werden auch musikalische Produktionen wie Schauspiele mit Musik und Musicals gezeigt. Zudem wird jedes Jahr im Rahmen der Osterfestspiele eine Oper in Koproduktion mit dem Festspielhaus Baden-Baden und den Berliner Philharmonikern zur Aufführung gebracht, die dann in den Spielplan des TBB übergeht. Außerdem gibt es jedes Jahr eine Freilichtaufführung auf dem Baden-Badener Marktplatz. Darüber hinaus stärken weitere Kooperationen mit städtischen und kulturellen Institutionen die Vernetzung innerhalb und außerhalb des Stadtgebiets. Eine Gastspielreihe im Abendspielplan und im Programm des Jungen Theaters ergänzt das Angebot.

 

AUF DEM SPIELPLAN

Die Aufführungen, die in dem alten und pittoresken Theatergebäude gezeigt werden, sind dynamisch und heutig: Auf der Bühne zu sehen sind Klassiker in zeitgemäßer textgenauer Interpretation, Werke der Moderne sowie Uraufführungen und Deutschsprachige Erstaufführungen.

Der Repertoirebetrieb mit mehreren Stücken innerhalb einer Woche ermöglicht die Vielfalt von Genres wie Komödie, Musical und Drama im Spielplan. Der Abendspielplan bedient eine Reihe von Abonnements, während das Junge Theater blockweise spielt, häufig in Schulvorstellungen am Vormittag.