Der Verschollene

nach dem Romanfragment von Franz Kafka
Für die Bühne bearbeitet von Birga Ipsen. Musik von Adam Donen
Ich habe mich verirrt.

In Franz Kafkas Romanfragment DER VERSCHOLLENE wird der junge Karl Roßmann von seinen Eltern in die Ferne geschickt: nach Amerika! Ein Land, das nach Freiheit und unbegrenzten Möglichkeiten riecht. Nur wird dieser zunächst verlockende Geruch zunehmend unangenehm. Schon bald findet er sich in einem klebrigen Geflecht aus undurchsichtigen Regeln und Prinzipien wieder. Denn alle scheinen Macht über ihn zu haben und sie willkürlich zu gebrauchen. Ein reicher Onkel nimmt ihn auf und verstößt ihn wieder. Ein Freund des Onkels lädt ihn ein und setzt ihn auf die Straße. Weggefährten versprechen Kameradschaft und bedienen sich seines kläglichen Besitzes. Auch scheint das Leben in diesem Land, nur in Extremen möglich zu sein – entweder man lebt als kleines, mechanisiertes Menschlein in einem uhrwerkartigen System oder man findet sich verloren und allein auf den endlosen Straßen des Landes wieder. So stolpert Karl Richtung Westen. Weiter und weiter. Ein albtraumhafter Roadtrip. Ohne Auto.

DER VERSCHOLLENE ist 1927 postum erschienen und wurde zunächst unter dem Titel „Amerika“ veröffentlicht. Kafka hat mehrere Jahre und in verschiedenen Phasen seines Lebens an dem Roman gearbeitet, ihn nicht fertig geschrieben. Obwohl er selbst nie in den USA war, greift er doch typische US-amerikanische Motive auf, wie das „on the road again“ und „going west“.

"Die Nöte, die Ängste, die enttäuschten Hoffnungen, denen Roßmann ausgesetzt ist, werden nicht nur von exzellenten Leistungen der Schauspieler getragen, sondern maßgeblich auch von einem außergewöhnlichen Sounddesign, das von Adam Donen eigens für diese Inszenierung geschaffen wurde." (BNN/BT)

"Jonathan Bruckmeier nimmt die Zuschauer glaubwürdig mit auf seine Reise nach unten, die ihn nicht nur in die unterschiedlichsten Gefühlswelten, sondern auch in immer tiefere soziale Abgründe führt." (BNN/BT)

"Clara-Luise Bauer, Catharina Kottmeier und Oliver Jacobs schlüpfen mit drallem, lustvollem Spiel in immer wieder andere Rollen und verleihen so dem eigentlich traurigen Geschehen auch eine komödiantische Note." (BNN/BT)

 

Trailer