Till Eulenspiegel – Narr, Gaukler und einer, der den Menschen einen Spiegel vorhält. Daniel Kehlmann datiert seinen TYLL in die Zeit des dreißigjährigen Krieges. Schon früh verliert der gleichnamige Junge seinen Vater: Der Müller Claus wird aufgrund seiner verdächtigen Liebe zu Büchern und seines Interesses für die Entstehung der Welt wegen Hexerei hingerichtet. Nun ist der Junge auf sich allein gestellt. Gemeinsam mit der Bäckerstochter Nele macht er sich auf den Weg in die Welt hinaus. Er jongliert auf Jahrmärkten und schlägt sich mit Gaunereien durch. Seine Narreteien sind geliebt und gefürchtet. Als er in den Dienst des später als „Winterkönig“ bezeichneten Friedrich V. tritt, gerät er mit diesem in die Wirren der großen Politik.
Daniel Kehlmanns 2017 erschienener Roman verwebt die Legende des Volksbuchs mit einem historischen Geschehen zu einem „Mummenschanz um Macht, Machtmissbrauch und den Hochseiltanz unserer Existenz“ (Denis Scheck).