Es beginnt 1938, als eine Gruppe emigrierter jüdisch-ungarischer Wissenschaftler in den USA zusammenkommt, um an der Kernspaltung zu arbeiten. Es eint sie die Flucht vor den nationalsozialistischen Rassengesetzen, ansonsten könnten sie unterschiedlicher nicht sein. Da gibt es den Sehnsüchtigen, den Geduldsengel, das ungehobelte Kind und den Jähzornigen. „Entscheiden kann doch nur jemand, der zwei Optionen auf dem Tisch hat: gehen oder bleiben.“ Und gehen können sie nicht mehr: ihr altes Leben ist zerstört; die Leben der Zurückgebliebenen enden in den Gaskammern. Spätestens ab Kriegsbeginn gibt es auch zur Entwicklung der Atombombe keine zweite Option mehr: Sie müssen sie bauen, ehe Hitler-Deutschland sie hat. Gespeist von den Milliarden des jüdischen Bankers Sachs und angeführt vom rastlosen J. Robert Oppenheimer, beginnt ein wahnwitziger Countdown.
Von dem Autor Stefano Massini war vor ein paar Jahren die großartige Aufführung LEHMAN BROTHERS am Theater Baden-Baden zu sehen. MANHATTAN PROJECT ist ein eindringliches Langgedicht, erzählt in rhythmischer Sprache, mit tiefer Menschlichkeit und jüdischem Witz.