Ein Schauspieler betritt die Bühne und sagt: „Ich bin Hamlet.“ Und wir glauben ihm. Nicht, weil es wahr ist, sondern weil wir bereit sind, uns vorzustellen, dass es wahr sein könnte. Das Theater lebt von diesem Spiel: dem So-tun-als-ob. Die Vorstellungskraft ist dabei keine Nebenrolle, sondern der Motor. Sie entführt uns in andere Rollen, Zeiten und Welten – und eröffnet vielleicht neue Blicke auf die Wirklichkeit.
In diesem Liederabend am Ende der Spielzeit und der Intendanz von Nicola May feiern wir genau diese Kraft des Theaters: einen Ort, an dem das Unmögliche möglich, das Unsagbare sagbar und das Unsichtbare sichtbar wird. Lieder wie John Lennons „Imagine“ zeigen, wozu Kunst fähig ist: eine Utopie – nur gedacht, nur gesungen. Und doch bewegend.
Aber was bedeutet das hier und heute? Was bewegt die Menschen in Baden-Baden? Auch das soll an diesem Abend hörbar werden. Wir werden im Vorfeld Eindrücke und Ideen sammeln: Was stellt man sich vor – für sich, für andere, für die Stadt? Denn nur wer sich etwas vorstellen kann, kann es vielleicht auch möglich machen.
You may say I‘m a dreamer
But I‘m not the only one.