Die Liebe ist ein großes Versprechen – und oft eine große Enttäuschung. In zwanzig Szenen zeigt das Stück Menschen, die nach Nähe, Halt und Erfüllung suchen: Ein Ehemann schwört seiner Frau, sie nie betrogen zu haben, doch seine Geliebte steht direkt neben ihm; ein Pfarrer wird von einer Prostituierten bedrängt, die in ihn verliebt ist; ein Ehepaar verhandelt über die Bedeutung von Treue. Beziehungen zerbrechen, Sehnsüchte bleiben. Mal tragisch, mal absurd, oft beides zugleich, entlarvt das Stück die Bruchstellen der Liebe mit scharfem Blick. Der Titel verweist zwar ironisch auf die geopolitische Spaltung Koreas – doch es geht um die Hoffnung auf Wiedervereinigung im Mikrokosmos des Zwischenmenschlichen.
Joël Pommerat, einer der bedeutendsten zeitgenössischen Theaterautoren Frankreichs, schafft ein Mosaik aus Momenten, das tief berührt und lange nachhallt. Sein episodisches Erzählen eröffnet neue Blickwinkel auf das Menschliche – klug, humorvoll und gnadenlos ehrlich.