DER VORNAME

von Matthieu Delaporte und Alexandre de La Patellière
Aus dem Französischen von Georg Holzer
Du kannst nicht in einer Naziuniform
herumspazieren und sagen:
‚Ich verkleide mich so gerne.‘

Elisabeth hat wieder fabelhaft gekocht. An der Seite ihres Mannes Pierre, Literaturprofessor, erwartet sie die ihnen am nächsten stehenden Menschen: ihren Bruder Vincent, einen amüsanten Selbstdarsteller, mit seiner schwangeren Frau Anna, dazu Claude, Posaunist im Rundfunkorchester und Freund seit Kindertagen. Das marokkanische Essen und der Wein munden, auf Anna wird noch gewartet, da heizt Vincent die Spannung mit der Frage hoch, wie sie ihren ungeborenen Sohn nennen wollen. Bis er schließlich eine Bombe platzen lässt: Der Name ist eine einzige Provokation. Oder meint er den etwa ernst? Eine hitzige Debatte um political correctness entbrennt – und das ist erst der Anfang. Denn die Jugendfreunde Pierre und Vincent sind nun in der Laune, sich endlich mal ein paar Wahrheiten zu sagen, und lassen das gemütliche Familientreffen aus dem Ruder laufen. Als Claude ein lange gehütetes Geheimnis auf den Tisch bringt und Elisabeth nun auch mal ein paar Dinge klarstellen muss, eskaliert die Situation.

Eine kritische Gesellschaftskomödie in bester französischer Tradition, pointenreich, treffsicher, von großer Menschenkenntnis: Ein Schauspielerfest.

 

"Doch die derart angepasste Inszenierung von Katrin Hentschel vermag den Einschränkungen sogar noch etwas abzugewinnen: Je sorgfältiger die Darsteller darauf achten, sich im eigentlichen Sinn nicht zu nahe zu treten, desto deutlicher wird, dass die Figuren es im uneigentlichen Sinn eben doch tun." (BNN)

"Matthieu Delaporte und Alexandre La Patellières Schauspiel lebt von Wortwitz und Pointen, immer wieder überraschenden Drehungen, einer Entblätterungsstrategie, die alle Personen im Laufe des Abends im neuen Licht zeigt, scheinbar sicher Geglaubtes wird ins Gegenteil verkehrt." (BT)

Programmheft (PDF)