BEKENNTNISSE DES HOCHSTAPLERS FELIX KRULL

nach dem Roman von Thomas Mann
Für die Bühne bearbeitet von Daniel Foerster
Die Bedingung, unter der ich einzig zu leben vermag, ist Ungebundenheit des Geistes und der Phantasie.

Wenn man Felix heißt, kann man nur ein Glückskind sein! Davon ist Krull – Felix Krull – überzeugt und liebt es doch, den Namen und damit seine gesamte Existenz immer wieder zu wechseln. Mühelos bezaubert er seine Mitmenschen und sorgt charmant dafür, dass jede noch so zufällige Situation ihm zum Glücksfall wird. Vom mittellosen Felix wird er zu Armand, dem Liftboy in einem Pariser Hotel. Als er den Graf von Venosta kennenlernt, der lieber mit seiner Geliebten in Paris bleibt anstatt auf Weltreise zu gehen, ist Krull bereit, ein weiteres Ich abzulegen und mit der Identität des Grafen die Reise anzutreten.

Jahrzehntelang bis kurz vor seinem Tod 1955 arbeitete Thomas Mann immer wieder an dem Fragment gebliebenen Roman. Die eigentlich um die Jahrhundertwende spielende Handlung spiegelt sich in heutigen Selbstdarstellungsphänomenen und Inszenierungen des eigenen Ich wieder. Regisseur Daniel Foerster untersucht mit seiner Bühnenfassung die schillernde Figur vor dem Hintergrund ihrer Sehnsüchte und Abgründe, zwischen Weltverliebtheit, Lebensdrang und der ständigen Angst, in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden.

„Von ganz unten, vom Liftboy Armand in einem Pariser Hotel, nach ganz oben, als der reiche, sich auf Weltreise befindende Marquis de Venosta. (…) So schillernd, vielschichtig und unfassbar wie die Persönlichkeit Felix Krulls ist auch die Inszenierung, die sichtlich auch junge Menschen ansprechen soll.“ (BT)

„Gefühlsausbrüche werden grotesk übersteigert und mit manchmal regelrecht akrobatischen Verrenkungen ausgespielt. (…) Eine bitterböse Karikatur dessen, was in den sozialen Medien abgeht. Mit krassen Zurschaustellungen von Gefühlen sucht man sich hier oft gegenseitig zu übertreiben.“ (BT)

„Foerster spaltet die Figur des Felix Krull in seiner klugen Regiearbeit in vier ganz unterschiedliche Darsteller. Mattes Herre, Sophia Platz, Holger Stolz, Constanze Weinig und Kilian Bierwirth verleihen Thomas Manns schillernder Romanfigur ganz neue Züge. Was es bedeutet, in der Leistungsgesellschaft nicht Mensch sein zu dürfen, beleuchten die Schauspieler aus sehr unterschiedlichen Perspektiven. Diese Vielschichtigkeit hat ihren Reiz.“ (Theater der Zeit)

„Auf die Suche nach schönen, neuen Identitäten begibt sich das fünfköpfige Ensemble des Theaters Baden-Baden mit Spielwitz und Biss.“ (Theater der Zeit) 

 

Trailer

 

 

Stückeinführung