Theater

Amsterdam [15+]

von Maya Arad Yasur
Aus dem Hebräischen von Matthias Naumann
Sie sagt, dass sie kein Holländisch spricht,
damit sie denken, sie sei Touristin.
Damit sie denken, sie sei Amerikanerin.
Sie kitzelt sie an den Vorurteilen.
Sie dehnt ihnen den Stereotypenmuskel.
Sie mischt all ihre Nationalismuskarten neu.

Eine israelische Violinistin, hochschwanger, freut sich täglich an der schönen Altbauwohnung, die sie an der Kejzersgracht in Amsterdam bewohnt. Außer ihr wohnt nur ein einsamer alter Mann in dem schmalen Haus, sie riecht seine Zigarren. Eines Tages schiebt er ihr einen Umschlag unter der Tür durch, der eine unbeglichene Gasrechnung enthält. Über tausendsiebenhundert Euro. Sie wurde 1944 ausgestellt, mitten im Krieg, als die Nazis 
in Amsterdam waren. Die Frau folgt den Spuren, die sie immer tiefer in die Vergangenheit führen – die der verfolgten Jüdinnen und Juden, die des Nationalsozialismus und des Widerstands, die Geschichte des Hauses und der Stadt. Während sie außerdem im Supermarkt für eine Muslima gehalten wird, das Kind eines Holländers erwartet und von ihrer Agentin zur Komposition eines Requiems für fünfhundert tote Kinder angehalten wird. 
In viele Stimmen virtuos aufgesplittert, setzt die israelische Gegenwartsautorin Maya Arad Yasur ein Mosaik persönlicher und überpersönlicher Geschichte zusammen, das angesichts der Eskalation zwischen der Hamas und Israel und ihren weltweiten Folgen aktueller und unheimlicher nicht sein könnte. 

 

AUFFÜHRUNGSDAUER
ca. 1 Stunde, 45 Minuten, keine Pause

 

HINWEIS

Dieser Text verhandelt antisemitische, rassistische und sexistische Vorurteile und bedient sich vereinzelt einer sehr expliziten Sprache.

Achtung Stroboskopeffekt: Bei der Vorstellung von AMSTERDAM wird Stroboskopeffekt verwendet.

TRAILER

Programmheft zum Download

Sie möchten gerne mehr über das Stück und die Inszenierung erfahren? Dann laden Sie sich hier gerne das 6-seitige Programmheft als PDF herunter. 
Es enthält spannende Hintergrund-Informationen, die Ihr Theatererlebnis bereichern.

FILM
 

MIT Eva Layla Schipper, Tom Afman, Lauretta van de Merwe, Peter Bolhuis

VIDEOREGIE, SCHNITT, MUSIK Florian Schaumberger

PRODUKTION Florian SchaumbergerSusanne Frieling

PRODUKTION (NL) Tom Afman

KAMERA Florian Schaumberger, Thai Tai Pham

KOSTÜME Devin McDonough


Der Film wurde im September 2024 in Amsterdam gedreht.

Für die Videos im Übergang vom 1. auf den 2. Teil es Stückes geht unser Dank an: Christiane Baeck, Ursula Breitenstein, Dietrich Dorow, Elfriede Lankreijer, Wolfgang Matz, Reiner Möller, Waltraud und Joachim Weggler. 

In den Sprachaufnahmen sind die Stimmen von Rosalinde Renn, Berth Wesselmann und Kekke Schmidt zu hören. 

AUDIO-EINFÜHRUNG

Termine und Tickets

Sa 14.06.25 20:00 – 21:45 Theater Vorstellung
ABO Sa b
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So 15.06.25 19:00 – 20:45 Theater Vorstellung
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