HAMLET

von William Shakespeare
Aber du sollst wissen:
Die Schlange, die mit ihrem
Biss deinen Vater ums Leben
brachte, trägt jetzt seine Krone.

Hamlet ist als Figur so bekannt wie Faust; die Tragödien beider wurden vergleichbar häufig gedeutet und prägen nachhaltig die deutsche wie europäische Literatur- und Theatertradition. Wer ist Hamlet? Hamlet ist Prinz von Dänemark, studierte in Wittenberg und kehrt nach dem Tod seines Vaters nach Helsingör zurück. Kaum ist sein Vater begraben, besetzt ein anderer dessen Thron und Bett: Claudius, Bruder des Toten, jetzt König und neuer Mann von Hamlets Mutter. Sein Vater erscheint Hamlet als Geist, klagt Claudius des Mordes an und schreit nach Rache. Doch Rache würde den Rächer dem Mörder gleichstellen. Zwischen dem archaischen Blutrache-Gebot und den humaneren Anforderungen einer neuen Zeit öffnet sich dem jungen Intellektuellen Hamlet eine ganze Bandbreite an Gedanken, Spiel- und Handlungsmöglichkeiten. Er hadert, er zweifelt, er spielt Theater – während um ihn herum jeder jeden und alle ihn bespitzeln.

Fuhrmann, der am Theater Baden-Baden FAUST I und II inszenierte, setzt sich nun mit der komplexesten aller Shakespeare-Tragödien auseinander: HAMLET ist ein Familien-, Polit- und Künstlerdrama zugleich.

Zu allen Vorstellungen findet jeweils 30 Minuten vor Beginn eine Einführung im Spiegelfoyer statt.

"Acht exzellente Schauspieler, dazu eine ausgetüftelte Bühnentechnik und herausfordernd lange drei Stunden und 25 Minuten braucht Regisseur Harald Fuhrmann, um Shakespeares "Hamlet" am Theater Baden-Baden neu zu erzählen." (BT)

"Simon Mazouri zeichnet die Titelfigur brillant als einen offenen, ehrlichen, sensiblen jungen Mann, der an den veränderten Verhältnissen und an der Sinnlosigkeit seines Racheauftrags verzweifeln muss." (BT)

"Köstlich die Totengräberszene mit einem bajuwarisch philosophierenden Michael Schmitter, dem ein piepsiger Holger Stolz assistiert; beide sind noch in anderen Rollen zu sehen. Patrick Schadenberg hingegen kann sich ganz der Rolle des Horatio widmen, die er durchaus im Sinne des Stücks als ruhige Konstante anlegt: Er bleibt am Ende, wenn fast alle tot sind und Fortinbras einmarschiert ist, als Zeitzeuge jener Geschehnisse übrig, die Fuhrmann so inszeniert hat, dass der von Sebastian Mirow schillernd-facettenreich gestaltete Claudius beinahe stärker im Vordergrund steht als die Titelfigur. Ein spannender Abend. Blutleer jedenfalls ist er nicht." (BNN)

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